Gülle schäumt - was tun?
Mögliche Ursachen für Gülleschaum
a) Proteinüberschuss in der Gülle
Zuviel Protein in der Gülle, welches dann zersetzt wird ‐ dabei entsteht Schaum. Vor allem Kleberprotein aus Getreide fördert die Schaumbildung. Bei den Tränkern ist oft mehr Schaum (Futterreste + Wasser bilden Schaum).
Ursachen für den Proteinüberschuss in der Gülle können sein:
Zu hoher Proteingehalt in der Ration
Hoher Anteil von Kleberprotein am Gesamtprotein
Gestörte Eiweißverdauung im Darm wodurch viel Protein ungenutzt in die Gülle gelangt
Futter gelangt durch die Spalten in die Gülle
b) Schlecht zerkleinertes oder verpilztes Getreide (v. a. stärkereiches Getreide wie Mais)
Die Getreideteile werden ungenügend verdaut, die Stärke wird erst in der Gülle zerlegt, dabei entsteht ein Schaumeffekt ähnlich wie wenn man ein Reiskorn in ein Bierglas gibt.
c) Zuviel Reinigungsmittel gelangt in die Gülle
d) Schlecht vergorene oder verpilzte Silage oder Silage mit zu hoher Trockensubstanz gelangt in die Gülle
e) Fütterung zu zucker‐/kohlehydratlastig (=> Pansenübersäuerung)
f) Technische Ursache
Durch undichte Ansaugstutzen ins Güllefass oder einer zu hohen Drehzahl entsteht Schaum im Fass, dadurch kann das Fass nur halb befüllt werden.
Lösung
GÜLLEMAX mit seinen öligen und seifigen Bestandteilen dämpft den Schaum. Falls möglich sollte GÜLLEMAX nicht nur in die Gülle gemischt (0,2 l GÜLLEMAX pro m3 Gülle) sondern mit Wasser verdünnt (5% Lösung) auch von oben über den Schaum gespritzt werden. Nach Behälterentleerung einige Liter GÜLLEMAX + 10‐fache Wassermenge gleichmäßig im leeren Behälter verteilen, das mindert die Gefahr von neuen Fehlgärungen. Danach GÜLLEMAX regelmäßig gemäß Empfehlung im Stall anwenden.
bei Ursachen a, b, d:
Ration und Futter überprüfen (Eiweißüberschuss, Verpilzungen, Silagequalität usw.)
bei Ursache c:
Reinigungsmittelverbrauch reduzieren, besser GÜLLEMAX zum Krustenlösen verwenden.
bei Ursache e:
Schaum dämpfen mit FEINSTREU bzw. Beigabe von Kalkstickstoff.
bei Ursache f:
Loch abdichten. Drehzahl von ca. 500 rpm auf 300 – 350 rpm reduzieren.